von der Leyen, Friedrich (Hrsg.)
Der Zauberhut
Nordische Volksmärchen aus Dänemark - Band II
1.Auflage
Der zweite Band der Volksmärchen aus Dänemark zeigt im besonderen, dass die in ihrem motivhaften Reichtum, ihrer Ursprünglichkeit und Kindlichkeit den Grimm`schen Märchen als ebenbürtig an die Seite gestellt werden können. Im Mittelpunkt stehen die einfachen, krafterfüllten Menschen des Nordens, deren Seelenleben sich uns in diesen Märchen enthüllt, und an die tiefe Symbolik ihrer Dichter, eines Ibsen und einer Lagerlöf, die sich in der Kindlichkeit dieser Märchen entschleiert und auflöst. - Dieses Buch, herausgegeben vom deutschen Germanisten und Volkskundler Friedrich von der Leyen (geb. 19.8.1873 in Bremen, verst. 6.6.1966 in Kirchseeon bei München), zeigt im besonderen seine Fähigkeit, dem historisch Bedeutsamen in den verschiedenen Märchen besondere Sorgfalt entgegengebracht zu haben, so dass für den Leser ein charakteristisches Bild der dänischen Volkspoesie entsteht. Als Vorlagen dienten dem einstigen Lehrstuhlinhaber für Deutsche Philologie und Honorarprofessor in Köln und München, in dessen Oeuvre die Märchenforschung und Volkskunde eine zentrale Stellung einnahmen, vor allem die bereits im ersten Band erwähnten Sammlungen von Svend Grundtvig und des Jütländers E. T. Kristensen, die wie kaum eine andere Überlieferung den unverfälschten mündlichen Erzählstil von Fischern, Seeleuten, Bauern, Jägern und Hirten wiedergeben.
Zum Herausgeber:
Friedrich von der Leyen wurde am 19.
August 1873 in Bremen geboren. Er studierte bis 1894 an den
Universitäten Marburg, Leipzig und Berlin. 1891 wurde er Mitglied
der „Burschenschaft Alemannia Marburg“. Nach seinem Studium wurde
er 1894 bei Karl Weinhold mit einer Arbeit über die
frühmittelhochdeutsche „Rede vom Glauben des Armen Hartmann“
promoviert. Die Münchner Habilitationsschrift (1899) war dem
„Märchen in den Göttersagen der Edda“ gewidmet.
Von 1920 bis zu seiner Emeritierung
1937 hatte er einen Lehrstuhl für Deutsche Philologie an der
Universität zu Köln inne. 1937 wurde er von den
nationalsozialistischen Machthabern zum Senator der „Deutschen
Akademie der Dichtung“, einer Sparte der gleichgeschalteten
„Preußischen Akademie der Künste“ ernannt. Im Jahr darauf
publizierte er eine Untersuchung über „Die Götter der Germanen“.
Nach dem 2. Weltkrieg war er von 1947
bis 1953 als Honorarprofessor in Köln und München tätig.
Seine wiss. Tätigkeit suchte immer
auch die volkspädagogische Annäherung an die Gesellschaft. In
seiner umfangreichen Sammler- und Herausgebertätigkeit vermittelte
er altdeutsche Dichtung auch an breitere Kreise. Die Märchenforschung
und die Volkskunde nehmen eine zentrale Stellung in seinem Werk ein.
Neben der eigentlich philologischen und volkskundlichen Arbeit bezog
von der Leyen auch zur Kultur- und Bildungspolitik Stellung. Von der
Leyen war Begründer u. Herausgeber der Buchreihe „Die Märchen der
Weltliteratur“. Seine Ehefrau war die Malerin Helene von der Leyen
(1874-1950). Er verstarb am 06. Juni 1966 in Kirchseeon bei München.
Das Buch folgt der 1922 in Jena erschinenen Ausgabe.
270 Seiten, Broschur, Klebebindung, Format: 10,5 x 15,0 cm
15,60 € (A) / CHF 28,00
Dieser Artikel wurde am Donnerstag, 03. Mai 2012 im Shop aufgenommen.