Buchverlag König

Von Tannendorf bis Fichtenreuth

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Wolfgang Randig

Von Tannendorf bis Fichtenreuth

Greiz und die nähere Umgebung in Zeichnungen aus 50 Jahren



Selten gab es im Greizer Land einen Zeichner, der in jahrzehntelanger Arbeit die malerische Ansicht der ehemaligen reußischen Residenzstadt Greiz und deren Umland in solch trefflicher und kulturhistorischer Weise zu Papier gebracht hat.

Selten gab es im Greizer Land einen Zeichner, der in jahrzehntelanger Arbeit die malerische Ansicht der ehemaligen reußischen Residenzstadt Greiz in solch trefflicher und kulturhistorischer Weise mit den noch heute vorhandenen Schlössern, den weitläufigen, vom Gartenbaumeister Petzold entworfenen Park, der Stadtkirche mit dem Röhrenbrunnen oder Straßenszenen mit Marktfrauen und Kindern zu Papier gebracht hat. Dabei macht sein Talent nicht am Stadtrand halt, sondern erstreckt sich über Elsterberg, Berga und Mohlsdorf weit ins Vogtländische hinein.

Besonderen Wert erlangten die mit meisterhafter Fantasie angefertigten Zeichnungen des am 15. Juni 1938 in Berlin geborenen und heute über 85-jährigen Malers jedoch mit der Darstellung vogtländischer Sagengestalten wie dem Bergwicht, dem Brunnengeist, dem Horchengeher, der Winselmutter, dem Pilzkönig, dem Salzmännlein oder der Waldwichtel, um nur einige zu nennen.

Umso erstaunlicher mutet es trotz dieses vielfältigen inhaltlichen Repertoires an, das der Zeichner nicht den Stellenwert in der einheimischen und weiteren Künstlerlandschaft erlangt hat, der ihm eigentlich zusteht. Auch sporadisch erschienene Kalenderproduktionen oder andere lokale Veröffentlichungen vermochten es nur unzureichend, den wahren schöpferischen Charakter seines gesamten Werkes zu vermitteln.

Mit diesem umfangreichen Band wird erstmals der Versuch unternommen, Wolfgang Randig nicht zuletzt auch mit seinen harmonischen Landschaftszeichnungen, die in einer von Informationen überladenen Welt, Ruhe und Tiefe ausstrahlen, und bissigen, hintergründigen Karikaturen, welche die Schwächen unseres Alltags und unserer Zeit in den Mittelpunkt stellen, als einen Maler zu zeigen, dessen eigentliche Entdeckung gerade erst begonnen hat.

Zum Inhalt:

Wolfgang Randig – ein Künstlerporträt / Kapitelfolge: Greiz – eine Stadtwanderung / Ein Ausflug in Richtung Elsterberg / Ein Ausflug in Richtung Berga / Ein Ausflug in Richtung Mohlsdorf / Ausflüge ins weitere Vogtland / Ausflüge in die weitere Ferne / Natur & Umwelt / Geschichte & Erinnerung / Sagen & Mythen / Persönliches & Familiäres.

Buchauszug:

Wolfgang Randig interessierte sich bereits als Schüler fürs Zeichnen. Offensichtlich wurde er dabei von seinem Vater beeinflusst, der als Lehrer auch Zeichenunterricht an der Raasdorfer Grundschule gab. Ein Schlüsselerlebnis hatte er, als ihn in der fünften Klasse seine Englischlehrerin darum bat, eine Skizze an die Wandtafel zu zeichnen. „Seit dem lief es mit dem Unterricht und dem Zeichnen noch besser“, erinnert er sich schmunzelnd.

Im Jahre 1952 begann er eine Polsterlehre im „VEB Fortschritt“, die jedoch nicht so recht seiner Vorstellung von einem kreativen Beruf entsprach, und schloss 1955 eine Ausbildung zum Gebrauchswerber und Plakatmaler ab. Die Greizer Künstler und Zeichenlehrer Max W. Schulze und Wilhelm Büttner gaben ihm das Rüstzeug zum Gebrauchsgrafiker mit auf den Weg.

Nach der Hochzeit mit seiner Frau Rosemarie im Jahr 1960 und der Geburt des Sohnes Jörg im Jahre 1961 nahm er die Tätigkeit des Gebrauchswerbers in der Volksbuchhandlung in Zwickau auf. „In Greiz wurde ich als junger Mann ständig bedrängt, einen längeren Wehrdienst in der ,Nationalen Volksarmee´ aufzunehmen, was ganz und gar nicht meinen Vorstellungen entsprach. Deshalb die Flucht nach Zwickau“, erklärt Randig. Als Leiter der „Dekogruppe Buchhandel Zwickau“ im Volksbuchhandel des damaligen Bezirkes Karl-Marx-Stadt wurde er Mitglied der Bezirksfachjury und gefragter Juror bei Schaufensterwettbewerben des DDR-Buchhandels.

Im Jahr 1975 wechselte er in die Lokalredaktion der damaligen Tageszeitung „Volkswacht“ als redaktioneller Mitarbeiter und steuerte im PKW „Wartburg“ mit Redakteur und Fotograf die vielfältigen Ziele für die Berichterstattung an. Durch die dort beschäftigte, besonders für Heimatgeschichte interessierte Redakteurin Anita Waldmann, wurde er angeregt, Illustrationen für die verschiedensten Publikationen anzufertigen. Von diesem Zeitpunkt an erschienen regelmäßig seine Zeichnungen in der Lokalzeitung. Ältere Leser erinnern sich bestimmt noch an die von ihm entwickelte, liebenswert-mahnende Figur des „Schrottliebs“.

Über diese berufliche Tätigkeit hinaus war er freier Mitarbeiter des „Heimatbote“ und wurde im Rahmen der Herausgabe heimatgeschichtlicher Broschüren für Illustrationen gewonnen. So entstanden beispielsweise Zeichnungen für die Broschüre „Denkmale des Kreises Greiz“ und die Bebilderung einer Postkartenserie der Sagensammlung von Rudolf Schramm.

Unmittelbar nach der gesellschaftlichen Wende des Jahres 1989 baute er als Geschäftsstellenleiter der „Ostthüringer Zeitung“ u. a. den Vertrieb auf. Die ihm verbliebene Freizeit widmete er seinem Hobby und hielt mit Skizzenblock und Stift die Motive seiner Heimat fest.

Im Jahre 1995 begann seine engere Zusammenarbeit mit dem von Volkmar Schneider herausgegebenen „Greizer Heimatkalender“.

Allein für den jährlich erschienenen „Mohlsdorfer Heimatkalender“ fertigte er 108 farbige Zeichnungen an. „Wolfgang hat insgesamt etwa 800 Zeichnungen zu Papier gebracht“, schätzt seine Frau Rosemarie ein, die einen guten Überblick über das Schaffen ihres Mannes hat. Beide freuen sich, ihren Ruhestand genießen zu können und sind besonders stolz auf ihre Enkel und Urenkel.

(Aus „Der Künstler Wolfgang Randig“ von Christian Freund)

Zum Autor:

Wolfgang Randig wurde am 15. Juni 1938 in Berlin als Sohn von Martha und Rudolf Randig geboren. In Folge des Verlustes der Berliner Wohnung in den Nachkriegswirren um die deutsche Reichshauptstadt verschlug es die Familie 1946 nach Greiz. Besonders der Zeichenunterricht des Vaters beeinflusste sein Interesse und den späteren beruflichen Werdegang, denn seine künstlerische Begabung wurde bereits in seiner Schulzeit sichtbar.

Ein Jahr nach seinem Facharbeiter-Abschluss als Polsterer orientierte er sich neu, absolvierte eine Ausbildung zum Gebrauchsgrafiker und nahm eine Tätigkeit in der Werbeabteilung der HO in Greiz und danach als Gebrauchswerber im sächsischen Volksbuchhandel auf. Als Leiter der „Dekogruppe Buchhandel“ wurde er gefragter Juror bei Schaufensterwettbewerben des DDR-Buchhandels.

Wieder zurück in Greiz nahm er das Angebot der Lokalredaktion Greiz der „Volkswacht“ als redaktioneller Mitarbeiter im Jahr 1975 an und begann regelmäßig Zeichnungen in der Presse und später auch in verschiedenen lokalen Publikationen zu veröffentlichen. Die gesellschaftliche Wende des Jahres 1989 brachte es mit sich, dass seine künstlerische Tätigkeit als neuer Geschäftsstellenleiter der nun neu betitelten „Ostthüringer Zeitung“ in den Hintergrund treten musste. Erst 1998, nach seinem Eintritt in den Ruhestand, setzten sich seine Veröffentlichungen in verschiedenen regionalen Publikationen fort.

Heute lebt der Zeichner in einem Alterspflegeheim in der Nähe von Greiz und musste das Zeichnen aus gesundheitlichen Gründen aufgeben.

 336 Seiten, Hardcover, gebunden, Format 16,5 x 24,5 cm, mit vielen Farb- und Schwarz-weiß-Abbildungen und einer Einführung von Christian Freund sowie Fußnoten-Erklärungen und Quellenangaben.

 EUR 31,30 (A) / CHF 54,50


Anzahl:

  • ISBN: 978-3-910348-01-1
  • 123 Stück auf Lager


Dieser Artikel wurde am Mittwoch, 03. Januar 2024 im Shop aufgenommen.

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