Buchverlag König

Die Erd-, Welten- und Himmelsachse

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       Christine Pellech

Die Erd-, Welten- und Himmelsachse

Eine Manifestation auf mystischer und realer Ebene

Die Behausungen bei Naturvölkern der Arktis, Nordamerikas und Nordasiens weisen einen Mittelpfeiler auf, der die „axis mundi“, die Weltsäule oder den Weltenbaum darstellt, der Himmel und Erde verbindet.

Die Achse der Erde, - axis mundi -, bildet eine symbolische Achse, eine symbolische Weltsäule, die im allgemeinen durch ein Seil, einen Stab oder auch durch einen Baumstumpf ausgedrückt, bzw. mit der Vorstellung von einem „Weltenberg“ oder „kosmischen Berg“ verbunden wird. Die Vorstellung war dahingehend, dass die Weltachse den Mittelpunkt der Welt mit der Rotation des Sternenhimmels verband, dessen Zentrum am Nachthimmel der Polarstern war. - Die Behausungen bei Naturvölkern der Arktis, Nordamerikas und Nordasiens weisen einen Mittelpfeiler auf, der die „axis mundi“, die Weltsäule oder den Weltenbaum darstellt, der Himmel und Erde verbindet. Der Himmel wird als gewaltiges Zelt angesehen, das von einem Mittelpfosten gestützt und der Weltsäule gleichgesetzt wird. In Zentralasien erhält die Jurte z. B. an der oberen Öffnung ein Rauchloch, auf das die mythisch-rituelle Funktion des Pfeilers übergegangen ist. An diesem Pfeiler, der als Himmelsleiter aufgefasst wird, klettern die Schamanen bei ihrer Himmelsreise empor, wobei sie durch diese obere Öffnung, in diesem Fall das Rauchloch, fliegen. - In der Baukunst bereichert der Buddhismus die Ausführung der Welten- und Himmelsachse. Die Grundform war der indisch-buddhistische Stupa, der innen nicht begehbar und außen vollkommen abgeschlossen war. Abgeleitet von dieser Baustruktur und verbunden mit der Architektur von Wohn-, Wacht- und Tortürmen in der Han-Zeit entstand die erste Form der Pagode, die ebenfalls massiv gebaut wurde.

Zum Inhalt: Allgemeine Ausführungen – Asien: Der Grabhügel, Der Stupa, Die Pagode – Europa – Afrika – Amerika - Die Erdachse

Zur Autorin: Christine Pellech, 1947 in Wien geboren, promovierte 1974 in den Fächern Völkerkunde und Kunstgeschichte zum Doktor der Philosophie an der Universität Wien. Im Rahmen ihrer ethnologischen Forschungen im Bereich Kulturdiffusionismus erkannte sie, dass der Kontinent Amerika bei anderen Völkern lange bekannt war und mit ihnen seit Jahrtausenden in konstanter Verbindung stand. Diesen neuen Forschungsansatz legte sie in ihren vier Büchern „Die Odyssee – Eine antike Weltumsegelung“, „Die Argonauten – Eine Weltkulturgeschichte des Altertums“ und „Die Entdeckung von Amerika – Der Kulturdiffusionismus in neuer Sicht“ (Bd. 1 und Bd. 2) dar. Im Rahmen dieser Forschungen war ein Teilbereich auch immer den künstlerischen Darstellungen der verschiedenen Völker und Ethnien gewidmet. - Aus der Vorbemerkung zu dem vorliegenden Buch: Ausschlaggebend für diese Arbeit war eine von mir vor vielen Jahren durchgeführte Reise nach Namibia, welche auch einen Besuch beim Stamm der Himbas beinhaltete. Nachdem der Reisegesellschaft in der Häuptlingshütte die Kultur des Volkes kurz skizziert wurde, viel mir ein Pfosten in der Mitte der Hütte auf, der über das Dach reichte und bei den anderen Wohnhütten fehlte. Bei meiner Frage, ob es sich dabei um ein religiöses Faktum handelt, erkannte ich die Überraschung und insgeheim auch die Ablehnung, diese Erkenntnis, die ausschließlich dem Stamm vorbehalten war, angesprochen zu haben. Es folgten Jahre der Forschung und vor allem der Quellensammlung. Was zuerst nur auf bestimmte geographische Bereiche ausgerichtet war, erweiterte sich zu einem weltweiten Phänomen.

Buchauszüge: Die Behausungen bei Naturvölkern der Arktis, Nordamerikas und Nordasiens weisen einen Mittelpfeiler auf, der die „axis mundi“, die Weltsäule oder den Weltenbaum darstellt, der Himmel und Erde verbindet. Das heißt, in der Struktur der Wohnstatt wird der kosmische Symbolismus betont. Der Himmel wird als gewaltiges Zelt angesehen, das von einem Mittelpfosten gestützt und der Weltsäule gleichgesetzt wird. In Zentralasien erhält die Jurte z. B. an der oberen Öffnung ein Rauchloch, auf das die mythisch-rituelle Funktion des Pfeilers übergegangen ist. An diesem Pfeiler, der als Himmelsleiter aufgefasst wird, klettern die Schamanen bei ihrer Himmelsreise empor, wobei sie durch diese obere Öffnung, in diesem Fall das Rauchloch, fliegen. (…) - In der schamanistisch geprägten Religion tritt in erster Linie eine Weltachse auf, die sich in der Gestalt eines Baumes, der die Ober- und Unterwelt miteinander verbindet, ausdrückt. Die zentrale Bedeutung dieses Baumes liegt darin, dass der Schamane auf ihm zu den Göttern und den Toten reist. - Dabei gibt es jeweils nach den verschiedenen Ländern unterschiedliche Darstellungen: In Sibirien tritt oft die Birke als dieser Baum auf. Bei den nordamerikanischen Prärieindianern ist es ein Stab, der auch noch mit Bändern geschmückt sein kann, wenn sie ihren Sonnentanz durchführen. Die ägyptische Hieroglyphe für „Gott“ ähnelt einem Pfosten, woran das Opfertier festgebunden war, wie auch im frühen indischen Brahmanismus. Bei den Delawaren im Nordosten Nordamerikas ist es der zentrale Pfeiler des Gebetshauses, der das Haus stützt und noch mit geschnitzten Gesichtern des Hochgottes geschmückt ist. Diese Verbindung zwischen den verschiedenen Welten stellt ebenfalls eine Pyramide dar, was für die alten Kulturen Mesopotamiens, Ägyptens, Indochina und Mittelamerikas zutrifft. Im christlichen Bereich tritt diese Achse als Turm einer Kirche oder beim Islam als Minarett auf. Ebenfalls Ausdruck dieser Weltachse ist die mittlere Zeltstange, als Mittelpunkt der Hütte unter dem Rauchloch, aber auch als Grube für die glühenden Steine in der Mitte einer Schwitzhütte.

92 Seiten mit vielen Farbabbildungen, Broschur, Klebebindung, Format 15,0 x 21,0 cm

20,80 Euro (A) - 36,50 SFR 


Anzahl:

  • ISBN: 978-3-939856-25-2
  • 41 Stück auf Lager


Dieser Artikel wurde am Mittwoch, 12. Januar 2022 im Shop aufgenommen.

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