Dr. Gottfried Rudolf
GREIZ - Stadt der
Gründerzeit
Kirchen, Villen und Geschäftshäuser (Band II)
Das aus zahlreichen
Kleinstaaten hervorgegangene Deutschland erlebte nach der
Reichsgründung 1871 einen lebhaften wirtschaftlichen Aufschwung. Es
entstand ein einheitliches Postwesen, das Straßen- und
Eisenbahnwesen entwickelte sich und viele Arbeitsprozesse wurden
durch die Mechanisierung revolutioniert.
Die Stadt Greiz nahm an
dieser Entwicklung u. a. mit der Einführung des mechanischen
Handwebstuhls und der folgenden Gründung von zahlreichen Webereien,
Textilveredelungs- und Maschinenbaubetrieben regen Anteil. Als der
Ort zum Hersteller von Stoffen mit hoher Qualität wurde und damit
Weltgeltung erlangte, stieg auch die Einwohnerzahl der Stadt und es
folgte in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts eine rege
Bautätigkeit.
Da Greiz fürstliche
Residenzstadt war, entstanden Bauten für die Bedürfnisse des
fürstlichen Hauses. Die Stadt erhielt aber auch öffentliche Bauten
wie Krankenhaus, Sparkasse, Bahnhof, zahlreiche Hotels und Gasthöfe.
Für die sprunghaft ansteigende Zahl der Schüler mussten Schulen und
für den Bevölkerungszuwachs Wohnmöglichkeiten geschaffen werden.
Neue Stadtteile wie die Greizer Neustadt und der Stadtteil Aubachtal
entstanden. Die prosperierenden Fabriken errichteten Firmengebäude,
die zunehmend das Stadtbild prägten. Das waren nicht nur
Fabrikationshallen, sondern auch Gebäude für Repräsentation,
Verwaltung und Versand.
Nicht zuletzt errichtete
das zu Wohlstand gelangte neue Bürgertum, das Träger und Motor des
wirtschaftlichen Aufschwungs war, entsprechend seiner gewachsenen
finanziellen Möglichkeiten private Wohnbauten mit teilweise enormer
Prachtentfaltung. Palastartige Villen waren keine Seltenheit, die wie
viele andere Bauten in dem damaligen vorherrschenden Baustil des
Gründerzeithistorismus errichtet wurden. Dieser führte Stilelemente
verschiedener Epochen zusammen und schuf ein neues harmonisches
Ganzes. Dem Stil gelang damit, was jüngeren modernen Stilrichtungen
oft fehlt: Individualität und Unverwechselbarkeit.
Begleiten Sie den durch
seine bauhistorischen Veröffentlichungen bekannten Autor und den
Buchverlag König auf der kulturgeschichtlichen Wanderung durch die
Jahrhunderte einer Stadt, die ihren Glanz noch immer hinter dem
Schleier der Vergangenheit verbirgt. In dem mit vielen Farbbildern
versehenen Band, dem umfangreichsten Buchprojekt, das in der Stadt
Greiz bisher realisiert wurde, wird die deutschlandweit einmalige
gründerzeitliche Bausubstanz der einstigen reußischen Residenzstadt
in den Mittelpunkt gerückt, die zu Unrecht oft ins Vergessen geraten
ist. Durch die geschichtlichen Abrisse der einzelnen Gebäude mit der
folgenden ausführlichen Erläuterung der gründerzeitlichen
Architektur bis hin zum liebenswerten Detail ist es gelungen, von der
Greizer Vergangenheit eine Brücke zu schlagen zur zukünftigen
Entwicklung der Stadt.
Zum Inhalt: Kirchen und religiöse Versammlungsräume: Kirche Pohlitz, Kirche Aubachtal, Kirche Herrmannsgrün, Stadtkirche „St. Marien“, Kirche der Apostolischen Gemeinde, „Friedenskirche“ – Evangelisch-methodistische Kirche, Stiftskapelle des ehemaligen „Arnold-Stifts“. - - - Villen: Freistehende Villen: Villa Christian G. Jahn, Villa Ernst Arnold, Villa Franz Hermann Dietel, Villa Bernhard Jeßnitzer, Villa Ferdinand Arnold, Villa Samuel Schwarz, Villa Hanns Ernst Harnack, Villa August Beck, Villa Franz Ferdinand Pucher, Villa Heinrich Schilbach jun., Villa Gustav Wagner, Villa Paul Arnold, Villa Ernst Schilbach, Villa Magnus Ufert, Villa Ruth, Villa Otto Albert sen., Villa Victor Golle, Villa „Feldschlößchen“, Villa Richard Pfeiffer, Villa „Papiermühlenweg“ 49, Villa Wilhelm Witz, Villa „Grüne Linde“ 6, Villa Weise, Villa „Lindenstraße“ 41, Villa Carl Günther, Villa Ferdinand Hasert. Sommerhäuser: Sommervilla Paul Arnold, Sommervilla Julius Dietel, Landhaus Hermann Grosse, Landhaus „Hirschmühle“. Angelehnte Villen: Villa Heinrich Schilbach sen., Villa Adolph Heller, Villa Moritz Bühling, Villa Carl Müller, Villa „Marienstraße“ 2, Villa Wilhelm Eilers. - - - Geschäfts- und Wohnhäuser: Große mehrgeschossige Geschäftshäuser: Haus „Victor Walther“, „Poststraße“ 2, Haus „Franz Heinrich Malz“, „Carolinenstraße“ 60, Haus „Thomasstraße“ 25, Haus „Turnerstraße“ 11, Haus „Friedrich-Naumann-Straße“ 8, Doppelhaus „Friedrich-Naumann-Straße“ 4-6, Haus Firma „Scheer & Treuner“, „Rudolf-Breitscheid-Straße“ 78, Haus „Carolinenstraße“ 2, Haus „Emil Mothes“, „Brückenstraße“ 6-8, Haus „Bruno-Bergner-Straße“ 1, Haus „August-Bebel-Straße“ 16, Haus „Reinhard Cremer“, „Poststraße“ 8, Villa „Gingko“, „Poststraße“ 7, Haus „Louis Jahn“, „Weberstraße“ 16, Doppelhaus „Hermann Grosse“, „Reichenbacher Straße“ 32/34, Haus „Heinrich Wichmann“, „Carolinenstraße“ 5, Haus „Familie Heyer“, „Carolinenstraße“ 4-6, Haus „August-Bebel-Straße“ 1, Haus „Perthelsburg“, „Carolinenstraße“ 16-22, Doppelhaus „Breuningstraße“ 6-8, Haus „August-Bebel-Straße“ 14, Doppelhaus „August-Bebel-Straße“ 10-12.
Zum Autor: Dr. Gottfried Rudolf wurde 1940 in Reichenberg (heute: Liberec, Tschechische Rep.) geboren. Nach der Übersiedelung der Familie nach Greiz im Jahre 1945 wuchs er hier auf und besuchte die Grundschule und die Erweiterte Oberschule. Daran schloss er das Studium der Psychologie an der Universität Leipzig und eine anschließende Promotion an.- Neben seiner gutachterlichen Tätigkeit bei Gerichtsprozessen und im folgenden Ruhestand widmete er sich im besonderen der gründerzeitlichen Architektur in seiner Heimatstadt Greiz und veröffentlichte über diese sachbezogene Artikel und Essays in Wort und Bild in regionalgeschichtlichen Publikationen, einem jährlich erscheinenden selbstgestalteten Monatskalender oder im Internet. – Die Buchreihe „GREIZ – Stadt der Gründerzeit“ (Band I: „Öffentliche Bauten und Arbeitsstätten“ und Band II: „Kirchen, Villen und Geschäftshäuser“) sind seine ersten repräsentativen und umfangreichen Veröffentlichungen zum Thema „Historismus / Gründerzeit“, der in den nächsten Jahren weitere folgen sollen.
680 Seiten mit vielen Farb- und Schwarz-weiß-Abbildungen, Ausstattung mit Fachbegriffs- und Quellen-Verzeichnis und der Schlussbetrachtung mit dem Ausblick, Hardcover,
gebunden, Format 16,5 x 24,5 cm
EUR 51,20 (Österreich /EU) / CHF 89,80
(Schweiz)
Dieser Artikel wurde am Mittwoch, 15. Januar 2020 im Shop aufgenommen.