Abaschidse, Grigol (Übersetzung: Heinz Fähnrich)
Zotne Dadiani - Fürst von Georgien
Historischer Roman -
Aus dem Georgischen übersetzt und mit einem Nachwort von Heinz Fähnrich
Der dritte Band von
Grigol Abaschidses Trilogie, der erstmals in deutscher Sprache erhältlich ist,
zeigt den Widerstand der Georgier gegen die mongolische Fremdherrschaft und
Unterdrückung und weist trotz mittelalterlicher Thematik eine erstaunliche
Aktualität auf.
Der dritte Band von Grigol Abaschidses Trilogie beinhaltet
im Wesentlichen die Lage in dem inzwischen von den Mongolen beherrschten Land
und das Aufbegehren der Georgier gegen ihre Unterdrückung. Insgesamt gab es
etwa vierzig verschiedene Arten von Steuern, die auf dem Volk lasteten und die
die Mongolen meist in Form von Geld einzogen. Diese Abgabenlast richtete das
Land zugrunde und die Mongolenherrschaft führte zu einer wirtschaftlichen
Katastrophe. Die massive Ausbeutung des georgischen Volkes hatte zur Folge,
dass die Produktion rapide zurückging und die Unzufriedenheit über die maßlose
Brutalität der Unterdrücker solche Ausmaße annahm, dass Aufstände ausbrachen.
Der Fürst Zotne Dadaini, der sich für die Unabhängigkeit
seiner Heimat einsetzte und selbst eine Folter freiwillig auf sich nahm, um mit
dieser seine Solidarität mit anderen gefangen genommenen Fürsten zu zeigen,
machte durch diese Handlungsweise auf die Mongolen einen derartigen kräftigen
Eindruck, dass sie alle Gefangenen freiließen.
Dies ist der historische Hintergrund für Abaschidses Roman.
Aber die Geschichte war für den Schriftsteller auch ein Mittel, um indirekt
etwas auszusprechen, das in der sowjetischen Öffentlichkeit nicht ausgesprochen
werden durfte: Er prangerte die Unterdrückung der Georgier unter der russischen
Herrschaft an und rief zum nationalen Widerstand auf. Dies war der Grund, um
Grigol Abaschidse, der damals Vorsitzender des Georgischen
Schriftstellerverbandes war, von seiner Funktion zu entbinden und unter
Beobachtung zu stellen. In die Literaturgeschichte aber ist er als ein Mensch eingegangen,
der die Belange seiner Nation in schwerer Zeit unbeugsam vertreten hat.
ZUM AUTOR
Grigol
Abaschidse (engl. Abashidze) hat mit Vorliebe Themen aus der georgischen Geschichte
bearbeitet. Der 1914 in Sedargani geborene und 1994 in Tbilisi verstorbene Verfasser, der nach dem
Studium in Tbilisi und Moskau als Redakteur die Zeitschriften „Niangi“
(Krokodil), „Droscha“ (Fahne) und „Mnatobi“ (Gestirn) gestaltete und
seit 1967 als Vorsitzender des „Georgischen Schriftstellerverbandes“
wirkte, fühlte sich anfangs besonders der Lyrik verbunden („Goldener
Weinberg“, „Tao“), wandte sich aber später auch der Epik zu, wo er
vielfach geschichtliche Stoffe literarisch formte. Gerade das Auftauchen
der Mongolen in Georgien, das Ende der Blütezeit des georgischen
Hochfeudalismus und der Kampf des georgischen Volkes gegen die Eroberer,
die den Hintergrund für seine historischen Romane bilden und mit er
sich einen Namen als Prosaschriftsteller erwarb, haben in der
georgischen Literatur ihre künstlerische Wiedergabe gefunden.
480 Seiten, Hrdcover, Format 15,0 X 21,0 cm
26,10 € (A) / CHF 45,70
Dieser Artikel wurde am Mittwoch, 02. Dezember 2020 im Shop aufgenommen.