Kaiser Wilhelm II.
Aus meinem Leben
Die Jahre 1859 - 1888
4. Auflage
Der erste Teil der Autobiographie des letzten deutschen Kaisers ist ein aus seiner Hand verfasster, sachkundiger und stilsicherer Band, der seit 80 Jahren erstmals wieder als Original-Reprint aufgelegt wird.
Wilhelm II., der letzte preußische König und deutsche Kaiser, ist eine Zentralfigur der neueren deutschen Geschichte. Unabhängig von der Frage, in welchem Maße er die Politik des Reiches, an dessen Spitze er 30 Jahre lang stand, bestimmte, besteht Einigkeit darüber, daß er ein typischer Repräsentant der nach ihm benannten „Wilhelminischen Epoche“ war. – Darüber ob er nicht zuletzt Kriegstreiber oder Getriebener war, ist ein abschließendes Urteil noch nicht gefällt. Bisher haben drei namhafte Historiker seinen 150. Geburtstag zum Anlass genommen, sein Leben niederzuschreiben und zu deuten. Der Brite John C. G. Röhl sieht in ihm den Hauptverantwortlichen dafür, dass Deutschland in die Katastrophe des 1. Weltkrieges getrieben wurde. Der in Oxford lehrende Australier Christopher Clark hält ihn dagegen für einen Getriebenen, der einfach zu schwach war, gegen die widerstreitenden Interessen und Pläne seiner Umgebung eigene Vorstellungen durchzusetzen. Und für den Berliner Eberhard Straub war der Kaiser eine Lichtgestalt, die ihr Land an die Weltspitze von Kultur und Wissenschaft führte. - Nach dem im Buchverlag König erschienenen Buch „Wilhelm II. - Auf den Spuren des letzten deutschen Kaisers“ von Eckehard Korthals, in dem die Leistungen des Monarchen und seine Fördertätigkeit auf den Gebieten der Technik, Wissenschaft und Kultur in den Mittelpunkt gestellt wurden, setzt dieser Band, die Autobiographie des Kaisers, die über 80 Jahre nicht wieder aufgelegt wurde, vor allem auf die Mündigkeit des Lesers. In dem von Wilhelm II. verfassten, sachkundigen und stilsicheren Band, in dem die Jahre der Kindheit und Jugend des Prinz Wilhelm von Preußen bis zum Tode seines Vaters, Friedrich III., an ihm vorüberziehen, kann sich nun jeder Interessierte selbst ein Bild machen, welche Ereignisse das Leben des letzten deutschen Kaisers geprägt haben und welche geschichtliche Bewertung seiner Person angemessen ist.
ZUM INHALT
1. Kindheit: Erste Jugenderinnerungen - Mein Elternhaus - Erziehung und Unterricht - Im Paradies von Cannes - Der Deutsch-Französische Krieg - Bis zum ersten Schulexamen - Besuch in Wien - Bis zur Einsegnung - Meine Einsegnung.
2. Der alte Kaiser und die Seinen: Kaiser Wilhelm I. - Kaiserin Augusta - Kaiser Wilhelms Tochter - Die Umgebung.
3. Auf dem Gymnasium zu Kassel: Ziele und Absichten - Ein kurzer Übergang - Auf der Schulbank - Der Abschluß - Ereignisse des Jahres 1877.
4. Student in Bonn: Übersiedlung nach Bonn - Das Studium - Geselliger Verkehr - Das Leben am Rhein - Ereignisse der Zeit.
5. Ereignisse und Erlebnisse 1880 - 1888: Dienst im Heere - Vermählung - Freunde und Vertraute - Ausbildung in der Zivilverwaltung - Der Kulturkampf - Erinnerungen an England - Meine Beziehungen zur Marine - Erinnerungen an Österreich-Ungarn - Erinnerungen an Rußland - Die Krankheit meines Vaters - Mein Eintreten für die Stadtmission - Der Tod meines Großvaters.
6. Die 99 Tage: Thronwechsel - Heimkehr des kranken Kaisers - Kabalen und Intrigen - Besuch der Königin Victoria - Übersiedlung nach Potsdam - Staatspolitische Vorgänge - Die letzten Tage.
Zum Autor:
Wilhelm II., mit vollem Namen Friedrich Wilhelm Viktor Albert von Preußen (* 27. Januar 1859 in Berlin; † 4. Juni 1941 in Doorn, Niederlande) entstammte der Dynastie der Hohenzollern und war von 1888 bis 1918 letzter Deutscher Kaiser und König von Preußen.
Wilhelm war der Enkel des ersten
Kaisers Wilhelm I. und der Sohn von Friedrich III. und wurde bereits
mit 29 Jahren Deutscher Kaiser. Die Behinderung an seinem linken
verkümmerten Arm verminderte vermutlich sein Selbstwertgefühl und
steigerte seine Egozentrik, leichte Kränkbarkeit und
Sprunghaftigkeit. Das Tragen von Uniformen und das Abstützen der
linken Hand auf der Waffe waren da hilfreiche Angewohnheiten. Mit
Selbstdarstellungseifer drängte Wilhelm II. oft ostentativ in die
Öffentlichkeit, wobei seine nicht unbeachtliche Rednergabe ihm Echo
einbrachte, ihn aber auch zu politisch bedenklichen Formulierungen
hinriss.
Mit seiner traditionellen Auffassung
vom Kaisertum zeigte er zu wenig Verständnis für die Anforderungen
einer modernen konstitutionellen Monarchie. Erst im Okt. 1918, unter
dem Druck des 1. Weltkrieges, stimmte Wilhelm Verfassungsreformen zu,
denen zufolge der Reichskanzler das Vertrauen des Reichstags
benötigte. Am 9. Nov. 1918 verkündete Reichskanzler Max von Baden
die Abdankung Wilhelms und dessen Sohnes, des Kronprinzen. Wilhelm
hatte sich seit dem 29. Oktober im deutschen Hauptquartier im
belgischen Spa aufgehalten. Da die „Entente“-Mächte seine
Auslieferung als „Kriegsverbrecher“ verlangten, ging er von dort
direkt in die nahen Niederlande. Königin Wilhelmina gewährte ihm
dort mit seiner zweiten Frau Hermine von Reuß ä. L. Asyl und
verweigerte seine Auslieferung. Wilhelm blieb bis zu seinem Tode in
Doorn.
Original-Reprint der 1927 in Berlin und Leipzig erchienenen Ausgabe.
482 Seiten mit 36 ganzseitigen Schwarz-weiß-Tafeln, einem ausführlichen Anhanng mit vertraulichen Briefdokumenten, Ansprachen und Berichten, Namen- und Ortsregistern
Hardcover, gebunden, Format: 16,5 x 24,5 cm
31,30 € (A) / CHF 54,80
Dieser Artikel wurde am Sonntag, 15. Juli 2012 im Shop aufgenommen.